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Editorials: Impulse von Sabine Christiansen & Willi Plattes für NEU DENKEN

Visionäre Perspektiven auf globale Herausforderungen und zukunftsorientiertes Handeln im Rahmen von NEU DENKEN.

Die Zukunft ist das Ergebnis der heutigen Entscheidungen

In der heutigen Zeit scheint die Paradoxie der öffentlichen Debatten offensichtlicher denn je: Je dramatischer die Langzeitbedrohungen wie Klimakrise und Erosion der Demokratie, desto hektischer und populistischer werden die Diskussionen, die von der aktuellen Krise des Augenblicks dominiert werden. Medienberichte und öffentliche Diskussionen fokussieren sich auf kurzfristige Sensationen und Krisen.“ Diesen „Aufmerksamkeitscrash“ beschreibt Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft in Tübingen: „Öffentliche Aufmerksamkeit steckt in der falschen Zeitsphäre fest. Wir müssten langfristig denken und favorisieren einen Kult der Kurzfristigkeit.“ Pörksen appelliert an Medien und Gesellschaft, die öffentlichen Debatten mit mehr Substanz zu führen und die tiefgehenden, langfristigen Entwicklungen in den Fokus zu rücken. Nur so können wir eine nachhaltige sowie zukunftsorientierte Zivilisation aufbauen und erhalten.

Genau da wollten wir Initiatoren von NEU DENKEN vor fast acht Jahren ansetzen. Unser TV21-Team für die Programmplanung hatte es sich in diesem Sinn von Anfang an zur Aufgabe gemacht, ohne Begleitung durch mediale Tagesaktualität, Klicks und Soundbites nach vorn gerichtet NEU zu DENKEN: mit relevanten Rednern, Unternehmerinnen und Gründern, die NEU HANDELN, Diskussionen über Wissenschaft und Technik der Zukunft sowie mit Zeit für Kommunikation und Vernetzung. Wir haben uns Fragen gestellt wie: Wo wollen wir in 20 Jahren stehen, womit wollen wir da unser Geld verdienen? Welche wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen erwarten uns? Wie kann Deutschland, wie Europa zukunftsfähig reformiert werden?

Zur Überwindung von Krisen und langjährigen Versäumnissen braucht es gesellschafts- und wirtschaftspolitische Zukunftsentwürfe. Und den Willen dazu, Veränderungen wirklich anzugehen: NEU zu HANDELN. Dieses verspricht auch immer wieder die Politik, in Europa, in Deutschland – doch nur jeder fünfte Euro wurde 2023 im Bundesetat zukunftsorientiert ausgegeben. Die neue generative KI, deren Auswirkungen sich durch alle Beiträge von NEU DENKEN 2024 zogen, wird nicht nur die Wirtschaft, sondern auch alle anderen Bereiche der Gesellschaft und eventuell sogar die Demokratien tiefgreifend verändern. Wie beherrschen wir die kommenden, noch mächtigeren Entwicklungsstufen der Künstlichen Intelligenz? Niemand ist nicht verantwortlich für die Gestaltung unserer Zukunft.

Wir danken allen Gästen für Ihr großes Interesse, Rednerinnen und  Rednern für Ihre spannenden Beiträge, dem technischen Support, den Kolleginnen und Kollegen der Redaktion und Moderation sowie dem herausragenden Organisationsteam für Eure Unterstützung bei NEU DENKEN.

NEU DENKEN als Ideenkraftwerk

Wäre NEU DENKEN kein Wirtschaftsforum, sondern ein Sportevent, könnten wir unter den Teilnehmern Athleten verschiedener Disziplinen unterscheiden. Zum einen die Politiker, sie entsprächen den 400-Meter-Läufern. Sie müssen nicht viel planen, jedoch kurzfristig alle Kräfte mobilisieren, um auf dem Siegerpodest zu stehen, sprich wiedergewählt zu werden. Dann wären da die CEOs börsennotierter Unternehmen, die sich eher wie 800-Meter-Läufer verhalten. Sie denken in längeren Distanzen; der durchschnittliche Lebenszyklus eines Managers übertrifft die Amtszeit eines Politikers. Und schließlich wären da die Unternehmerfamilien, die Marathonläufer unter den Athleten. Sie laufen und laufen, setzen ihren Weg fort – und denken in Generationen.

Um im Bild zu bleiben, findet dieses Sportevent in einer Arena statt, die sich im baulichen Dauerkrisenmodus befindet und alle Athleten betrifft: militärische Eskalationen in der Ukraine und im Nahen Osten, der schwindende Einfluss der Demokratien, der Aufstieg autokratischer Systeme, die gesellschaftlichen Narben der Pandemie, Migrationskrisen, der Klimawandel mit seinen bereits sichtbaren und noch drohenden Auswirkungen. Mit NEU DENKEN haben wir einen Ort geschaffen, an dem sich alle Athleten außerhalb des Wettbewerbsmodus treffen. Wir bringen sie alle ins Gespräch. Denn NEU DENKEN besteht vor allem aus den Begegnungen, die zwischen oder nach den Vorträgen und Debatten stattfinden. Zwischen denen, die kontinuierlich Rechenschaft gegenüber den Wählern oder den Aktionären ablegen müssen, und denen, die Wert auf langfristige, nachhaltige Lösungen legen.

Die geführten Gespräche, Diskussionen und Anregungen liefern keine einfachen Lösungsvorschläge, jedoch ein breites, faktenbasiertes Meinungsspektrum, einen analytischen Blick auf die multiplen Probleme und über das Hier und Jetzt hinausgehend. Wir wollen Lösungskonzepte entwickeln und von NEU DENKEN zu NEU HANDELN übergehen. Sie werden bei unserem Event keinerlei mediale Apokalypse-industrie und kein Jammern finden. Es gelten andere Regeln. Wir verstehen uns vielmehr als Ideenkraftwerk, als Seismografen der Vernunft, und haben einen Ort geschaffen, bei dem durch ideologiefreie und vertrauliche Gespräche zu NEU HANDELN angeregt wird. Wir wollen als disziplinübergreifendes Team eine gemeinsame Strategie entwickeln.

Mein Dank gilt allen Referenten für ihre wertvollen Beiträge, allen Gästen für ihr Interesse sowie dem gesamten Organisations- und Redaktionsteam vor und hinter den Kulissen – insbesondere Sabine Christiansen, durch die diese neue Ausgabe von NEU DENKEN überhaupt erst möglich wurde. 

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